Rheinland-Meisterin und Ticket für die DM / Meret Joeris mit fantastischer Punktezahl im Mehrkampf

Es gibt Tage, an denen einfach alles passt. So einen Tag gab es für Meret

Joeris am Sonntag in Neuwied. Dort fanden die Rheinland-Meisterschaften der Mehrkämpfer statt. Fünf Disziplinen in fünf Stunden beendete Meret mit 2734 Punkten und verfehlte nur knapp den 18 Jahre alten Rheinland-Pfalz-Rekord (2760).

Es begann mit dem 80-Meter-Hürden Sprint. Ihr Trainer, Hans Peter Groh, hatte in der Vorwoche intensiv Hürden mit der jungen Leichtathletin trainiert. Immer wieder musste sie über die Hürden sprinten, bis ihr Trainer ihr gesagt hatte: „Jetzt springst du nicht mehr, sondern jetzt läufst du über die Hürden“. Und er sollte Recht behalten. In Neuwied lief sie in 12,59 Sekunden über die 80-Meter-Hürden und verbesserte ihre alte Bestmarke um vier Zehntelsekunden.

Anschließend ging es zum Weitsprung. Im Mehrkampf ist dies immer eine Zitterpartie. Aber Meret setzte mit Sprüngen von 4,91 Meter, 4,92 und 5,02 Meter eine solide Serie in die Sandgrube. Mit dieser Weite war sie die beste Weitspringerin des Tages.

Es folgte die dritte Disziplin, der Ballwurf. Seit zwei Jahren versucht Meret, die 50-Meter-Marke zu knacken. Und in Neuwied sollte es nun gelingen. Der zweite Versuch ging auf 52 Meter! Beim Jubel konnte man Angst um die Gesundheit der jungen Leichtathletin haben, so wild sprang sie in die Höhe.

Rechtzeitig zur vierten Disziplin zog ein Gewitter über Neuwied auf. Bei stark wechselnden Winden wurden die 100-Meter-Sprints gestartet. Meret erwischte einen guten Start und einen guten Rückenwind: 13,38 Sekunden bedeuteten die dritte persönliche Bestleistung an diesem Tag. Auch hier hatte sich das Training mit Kurzsprints gelohnt.

Um sich für die Deutschen Meisterschaften in Lage zu qualifizieren, benötigt man nicht nur eine Punktezahl von 2375, sondern zusätzlich eine Qualifikationszeit über eine Mittelstrecke. Diese Zusatzqualifikation wollte Meret nun in der fünften und letzten Disziplin des Tages schaffen. Sie musste also die 2000 Meter unter 7:10 Minuten laufen. Entsprechend schnell ging sie auf die fünf Stadionrunden. Der Stadionsprecher und die Zuschauer unterstützten Meret. Die anderen gestarteten 17 Mädchen auf dieser Strecke konnten ihr nach 100 Meter nicht mehr folgen. Unbeirrt lief sie Rundenzeiten von 1:25 Minuten und erreichte das Ziel in 7:02,93 Sekunden. So schnell war sie diese Strecke noch nie gelaufen und als Belohnung gab es das Ticket für die Deutschen Meisterschaften im Blockmehrkampf.

Sie siegte in ihrer Altersklasse mit 445 Punkten Vorsprung vor Irina Fischbach aus Neuwied und Lilian Schmidt aus Trier. Als dann auch noch feststand, dass Karoline Reidenbach von der TuS Kirn ebenfalls die Qualifikation für Lage geschafft hatte, freute sich Meret noch mehr.

Wir wünschen beiden Athletinnen Anfang August viel Erfolg im Teutoburger Wald.

Wie eng Glück und Pech im Sport zusammenliegen, hatte Meret vier Tage zuvor erlebt. Beim Läuferabend in Simmern hatte sie versucht, die Qualifikationsnorm für die Deutschen Meisterschaften der 15-Jährigen in Bremen zu knacken. Über 300 Meter lief sie in 42,56 Sekunden nur 6 Hundertstel an der Norm vorbei. Das möchte sie am Samstag bei den Rheinland-Pfalz-Meisterschaften der Leichtathleten in Bad Bergzabern erneut versuchen. Viel Glück!

Heinz-Josef Joeris

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Posted by berndimig