Der erste Siebenkampf im Leben – Meret Joeris vom MTV gewinnt in Limburgerhof

Zum 28sten Mal veranstaltete die TG 04 Limburgerhof ihre bekannten Pfingst-Mehrkämpfe. Die 14-jährige Meret Joeris vom MTV Bad Kreuznach nutzte dies, um im ersten Siebenkampf ihrer Laufbahn zu starten. Siebenkampf der 14- bis 15-jährigen Jugendlichen bedeutet: 100m Sprint, 80m Hürden, Weitsprung, Speerwurf, Hochsprung, Kugelstoß und 800m Lauf. Das Ganze verteilt sich auf zwei Tage.

„Bei sieben Disziplinen kann viel passieren, mit dem man vorher nicht rechnet“ so Meret nach dem Wettkampf. Das war eine der vielen Erfahrungen, die Joeris nach zwei Tagen gesammelt hatte. Eine andere: „Nach einem schlechten Lauf hast du eigentlich keine Lust mehr, aber die anderen Mädchen machen dir Mut, weiter zu machen.“

Der Siebenkampf begann am Pfingstsonntag mit dem 80m Hürdenlauf. In Merets Alter gingen zehn Mädchen an den Start. Meret beendete den Lauf als Zweite in 13,09 Sekunden und verbesserte ihre alte Bestmarke um eine halbe Sekunde. Pünktlich zum Start begann der Regen, der die Athletinnen dann den ganzen Tag begleitete. Bei 14 Grad waren das nicht die besten Voraussetzungen. Die zweite Disziplin war der Speerwurf. Meret gewann hier mit 28,78m und sammelte fleißig Punkte. Der erste Rückschlag kam dann beim Weitsprung. Im Training gehen alle Sprünge über 4,80 Meter, hier aber nicht. Der Anlauf klappte gar nicht und so musste Meret sich mit 4,56m zufrieden geben. Aber es kam noch schlimmer. In der Schlussdisziplin des ersten Tages, dem 100m Sprint, blieb sie mit 15,01 Sekunden mehr als eine halbe Sekunde über ihren normalen Zeiten. Das gab deutlich weniger Punkte und sie beendete den ersten Tag an der dritten Stelle.

Ihr mitgereister Trainer Hans Peter Groh:„Insgesamt bin ich sehr zufrieden. Der Hürdenlauf war schon fast optimal. An der Schnelligkeit müssen wir noch etwas arbeiten. Aber am zweiten Tag kommen Merets stärkere Disziplinen.“

Damit meinte er noch nicht das Kugelstoßen am nächsten Morgen. Hier blieb Meret knapp unter 8 Metern (7,99m). Dieses Ergebnis war so erwartet. Die vorletzte Disziplin war nun der Hochsprung. Die junge Athletin stieg früh bei 1,32 Metern ein. Zu oft hatte sie im Mehrkampf beobachtet, wie sich beim Hochsprung Athleten mit einer zu hohen Anfangshöhe verkalkuliert hatten und dann mit 0 Punkten abschlossen. Meret gewann diese Disziplin mit 1,53m und holte mächtig viele Punkte. Vor dem abschließenden Wettbewerb lag sie nun auf Platz 2. Die 800m sind natürlich ihre Paradedisziplin und der Sieg war somit in greifbarer Nähe. Ihr Trainer gab ihr die nötigen Zwischenzeiten für 200, 400 und 600 Metern vor. Diese Marschroute hielt die MTV-Läuferin sauber durch. Aber nach 700m wurden die Beine richtig schwer. Umso überraschender die sehr gute Zeit von 2:25,91 Minuten. Trainer Groh: „Respekt. Nach sechs Wettkämpfen noch so eine Zeit hinzulegen!“

Mit mehr als 100 Punkten Vorsprung gewann Meret ihren ersten Siebenkampf vor Katharina Altlay aus Frankfurt-Enkheim und Sarah Holbach vom USC Mainz.

Das Endergebnis: 3362 Punkte! Ein kleiner Wermutstropfen: es fehlten lediglich 38 Punkte zur Qualifikationsnorm für die Deutschen Meisterschaften!

Meret zum Abschluss bei der Siegerehrung: „Beim Siebenkampf ist alles anders als sonst. Alle Mädchen kämpfen zusammen und muntern sich auf. Zum Schluss klatschen wir uns alle ab und warten gemeinsam auf die Siegerehrung. Keiner geht früher! Die TG Limburgerhof ist ein toller Veranstalter. Hier werden die Jugendlichen genauso angefeuert wie die Erwachsenen und der Bürgermeister begrüßt jeden Sportler“.

Die Qualifikationsnorm will Meret noch einmal Ende Juni angehen. Dann sind im luxemburgischen Dudelange die Rheinland-Meisterschaften im Mehrkampf.

„Ich will meine Freundin Karoline Reidenbach von der TuS Kirn doch nicht alleine zur deutschen Meisterschaft fahren lassen“ meinte lachend Meret, nachdem Karoline die Qualifikation eine Woche zuvor bereits geschafft hatte.

Hans Peter Groh / Heinz-Josef Joeris

 

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Posted by berndimig

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